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18. März 2015

Christoph Henkel (März 2015)

Christoph Henkel_Stadion_610XChristoph Henkel (28.04.1964)

Der Chef vom Kehrweg hat auch den FC Eupen im Blick

Seit dem 1. Juli 2012 ist Christoph Henkel Geschäftsführer der KAS Eupen und damit der Hauptentscheidungsträger des Zweitligaklubs vom Kehrweg. 24 Jahre lang stand er im Dienst des 1. FC Köln. Als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und Geschäftsführer des Sport-Internats beim rheinischen Traditionsklub hat er maßgeblich zur Ausbildung von jungen Talenten beigetragen. Darüber hinaus ist er im Besitz der Fußball-Lehrer-Lizenz des Deutschen Fußball Bundes (DFB). Mit ihm führten wir im Rahmen der AMG-Talk-Serie ein Gespräch mit Bezug auf seine Person und seine Aufgaben in Eupen, nicht zuletzt mit Blick auf den FC.

Was hat Sie dazu bewogen, vom 1. FC Köln nach Eupen zu wechseln?

Es war eine schnelle und eindeutige Entscheidung. Die Chance, mit außergewöhnlich talentierten jungen Spielern zu arbeiten, die Möglichkeit, im professionellen Bereich weitere Erfahrungen zu sammeln, die Aufgabe, eine Struktur von Grund auf mit den Möglichkeiten der Aspire Academy entwickeln zu dürfen und die Herausforderung in einem internationalen Netzwerk Sprachen und Menschen kennen zu lernen, übten schon einen sehr starken Reiz aus.

Wie sehen Sie die Rollenverteilung und Verantwortungsbereiche zwischen dem Fußballverein KAS Eupen und der katarischen Aspire Academy?

Wir sind in einer gegenüber anderen Vereinen sehr komfortablen Situation. Das Budget ist im Vergleich zu unseren Mitkonkurrenten sicher und wird von der Aspire Academy zur Verfügung gestellt. Wir tragen die Verantwortung für die Einhaltung und Kontrolle des Budgets sowie der Erzielung von eigenen Einnahmen. Zudem erstellen wir einen Plan für Entwicklung der Strukturen und koordinieren das Tagesgeschäft. Entscheidungen können schnell und professionell direkt mit den Entscheidungsträgern getroffen werden.

Welche Aufgaben haben Sie als Generaldirektor der KAS Eupen und in der Spielgemeinschaft AS/FC?

Ich trage letztendlich die Verantwortung für die Entwicklung des Vereins. Dazu gehören die Bereiche der Medien & Öffentlichkeitsarbeit – der Finanzen, Recht & Administration – der Ausbildung – des Marketing – der Organisation und der Jugend. Der sportliche Bereich ist unserem Sportdirektor Josep Colomer unterstellt. Da ich aus dem Bereich der Nachwuchsförderung komme und dort viel Erfahrung sammeln konnte, freue ich mich, diese in die Spielgemeinschaft einbringen zu können. Ich treffe mich jeden Dienstag mit der Jugendleitung der Spielgemeinschaft und bespreche aktuelle Aufgaben und Probleme und versuche zu helfen.

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Verfolgen Sie auch das Geschehen im Seniorenbereich des FC Eupen?

Ich muss zugeben, bisher noch kein Spiel der ersten Mannschaft gesehen zu haben. Dies ist zeitlich nicht so ganz einfach. Wenn Mario aber weiterhin so erfolgreich ist, wächst der Druck und ich werde hoffentlich bald ein Spiel sehen können. Natürlich bin ich in unserem engen Austausch immer auf dem Laufenden, was so passiert.

Wie beurteilen Sie den sportlichen Stellenwert des FC Eupen und insbesondere die Nachwuchsförderung im Rahmen der Spielgemeinschaft?

Der FC Eupen ist eine zentrale Anlaufstelle für die Menschen hier in Eupen und somit kann man die Bedeutung nicht hoch genug einschätzen. In der sportlichen Zielsetzung wollten wir für die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, auf jedem Leistungsniveau spielen und trainieren zu können. Diese unterschiedlichen Niveaus erfüllen unterschiedliche Aufgaben, sind aber für mich absolut gleichberechtigt.

Können Sie als erfahrener Ausbilder von Trainern und jungen Spielern dem FC Eupen auf dem Weg in die Zukunft helfen?

Das würde ich natürlich gerne. Ich bin mir allerdings bewusst, dass Entwicklungen ihre Zeit benötigen und ich nur in einem begrenzten Rahmen helfen kann. Meine Erfahrung in der Nachwuchsarbeit gebe ich sehr gerne weiter. So hoffe ich, mit der einen oder anderen Anregung auch dem FC Eupen auf dem Weg in die Zukunft zu helfen. Jedenfalls machen mir die gemeinsame Arbeit und der Austausch großen Spaß.