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18. Februar 2015

Heinz Koch (Januar 2015)

421_008_100224_Eupen_FC_wiHeinz Koch (22.09.1944): Steckbrief

  • 1963: Gründungsmitglied seit 10.07.1963
  • 1964-1980: Spieler 1. Mannschaft und Reserve
  • 1965: Vorstand 2. Kassierer
  • 1976 bis 1982: 1. Kassierer
  • 1977: Mitgründer der IG FC Eupen GoE
  • 1980: Gründung der Veteranenabteilung
  • 1981: Initiative zum Kinderkarneval im Verein
  • 1982: Einweihung und Eröffnung des neuen Klubhauses an der Judenstraße
  • 1983-1985: Präsident
  • 1985-1987: Sekretär C.Q.
  • Ab 1988: Leiter der Jugendabteilung / Projekt „Neue Dimension im Dienste der Jugend“
    Organisation, Philosophie, Struktur, Konzept, Mitarbeiterstab, Paten + Sponsoren
    Jugendsport als Erziehungsprojekt (soziale Aufgabe und sportliche Ziele = Aufbau im Allgemeinen: individuell und kollektiv)
  • Ab 1990: Verwirklichung des Projekts Teilnahme an den Karnevalsumzügen
  • 1991: Initiative Spielgemeinschaft in der KADETTEN-Altersstufe: FC Eupen – Union Walhorn – RFC Raeren
  • 2000: Jugendspielgemeinschaft mit Union Walhorn
  • 2001: Projektleiter Anbau am Klubhaus
  • 2002: Installation eines Behindertenaufzugs (FC-Eigenprojekt)

Der FC Eupen aus der Sicht von Heinz Koch

Heinz Koch, Jahrgang 1944, einer der Mitgründer des aus dem Unterstädter Straßenklub FC Weser im Jahre 1963 entstandenen FC Eupen, gehört zu den Säulen des Vereins und war maßgeblich an dessen Entwicklung beteiligt. Von 1983 bis 1985 leitete er die Geschicke der Blau-Weißen als Präsident. Ende der 80er Jahre gründete er die Jugendabteilung und legte mit dieser Initiative den Grundstein für das Prädikat, das den FC Eupen bis heute als Muster der Nachwuchsförderung im ostbelgischen Fußball auszeichnet. In verschiedenen Funktionen, beispielsweise als Mitgründer der IG oder der Veteranenabteilung, als Animator bei Festen und Feiern, als Organisator der Jubiläen zum 25- und 50-jährigen Bestehen, trug er auch zum geselligen Leben des Vereins bei.

Heute verfolgt er das Geschehen rund um Wasserwerkwiese, Klubhaus und sportlichem Geschehen nach wie vor mit kritischer Aufmerksamkeit.

Mit dem gelegentlich auch als >Urgestein< des FC bezeichneten Heinz Koch eröffnen wir die AMG-Talkrunde, die an dieser Stelle zu jeder Monatsmitte mit einem anderen Interviewpartner erscheinen soll.

Wie würden Sie ihre Jahre beim FC Eupen beschreiben?

Die 40 Jahre beim FC waren für mich in der Tat eine lohnenswerte Herausforderung. Was als Spiel begann – mit Freunden Fußball spielen macht Spaß – wurde dann relativ schnell zu einer ernsten organisatorischen Angelegenheit. Der Weg zu einem sattelfesten Vereinsgefüge war mühsam und voller Hürden und Stolpersteinen. Es war mitunter ein harter Überlebenskampf. Nicht selten stand der Vorstand mit dem Rücken zur Wand, wenn finanzielle Mittel fehlten, wenn die sportlichen Erfolge ausblieben, wenn Uneinigkeit und Unbeholfenheit überhandnahmen. „Klein aber fein“ wollte man sein, aber an dem Fein musste hart gearbeitet werden. Viele einsatzfreudige Mitarbeiter haben viele positive Akzente gesetzt, Projekte entwickelt und dem Verein Identität und Ansehen verschafft. Ich habe in verschiedenen Vereinsbereichen Verantwortung übernommen, aber immer meinen Einsatz in der Zusammenarbeit mit vielen Freunden im Verein gesehen. In der Großfamilie konnten wir Erfolge genießen und Niederlagen verkraften.

Erinnern Sie sich an die schönsten Momente und an die Tiefpunkte beim FC Eupen?

Die Bestätigung der Arbeit durch den Erfolg bescheren schöne Momente. Zu den herausragenden Erlebnissen werte ich wohltuende zwischenmenschliche Beziehungen, die sich ergeben, wenn man zusammen arbeiten kann. Die Aufstiege der verschiedenen Mannschaften von den Minimes bis zu den Senioren sind allesamt Höhepunkte, bewerten sie doch die sportliche Leistungsfähigkeit unserer jungen Sportler auf Provinzebene, bis hin zum absoluten Höhepunkt: die belgische Meisterschaft der Provinzial-Scolaires im Jahre 2003.

Jede Niederlage schmerzt; Niederlagen haben mich nachhaltig beschäftigt, aber mit jedem Misserfolg wächst die Herausforderung, die nächste Chance zum Sieg zu nutzen. Absoluter Tiefpunkt war für mich der mangelnde Zuspruch besonders vereinsintern anlässlich der Feiern zum Silberjubiläum. Sehr wenig Anerkennung für viel Aufwand! Die besten Freunde im Verein haben mir geholfen, wieder einen Sinn in meinem Engagement zu finden. Ich wollte nicht im Tief stecken bleiben. Die Jugendarbeit wurde meine Hauptaufgabe. Hier ergänzten sich für mich Beruf und Hobby, Pädagogik kommt der Aufbauarbeit der Jugend im Sport zugute. Der spontane Bewegungsdrang der Kinder und die verlässliche Mitarbeit der Eltern brachten das Unternehmen Jugendaufbau beim FC Eupen zum Erfolg. Das Image der effizienten Jugendförderung stand „unserem“ FC gut!

Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Vereins?

Weshalb ich trotzdem vor zehn Jahren beim FC aufhörte…

Nun, ich sah das Weiterkommen der Spieler und selbst die Erfolgschancen der Senioren in der Zusammenarbeit mit der KAS Eupen. Ich war mir sehr sicher, die hiesige Fußballjugend gemeinsam weiterbringen zu können. Es sollte zu diesem Zeitpunkt bekanntlich nicht sein! Jetzt, zehn Jahre später, ist es nun soweit, die Zusammenarbeit in einer vernünftigen Jugendspielgemeinschaft KAS-FC Eupen ist beschlossene Sache und es geht wieder bergauf. Zuvor hat wohl die Vereinsführung – aus den verschiedensten Gründen –  die Zügel zu viel schleifen lassen…

Mit der Mitarbeit im Organisationsteam der Feiern zum 50jährigen Bestehen des Vereins habe ich wieder aktiv zum FC Eupen gefunden. Es kam zum erhofften Wiedersehen mit vielen Freunden im Verein. Ich habe mich davon überzeugen können, dass der Verein lebt, wächst und gedeiht. Eine neue Generation hat nun das Sagen in einer anderen Zeit mit anderen Möglichkeiten, aber die Aufgabe bleibt ähnlich zum Wohle der Jugend in unserer Stadt. Es ist wichtig, dass es weitergeht!

Ich wünsche den neuen Verantwortlichen Mut und Geschick bei der Vereinsführung und allen Fußballspielern, vom kleinsten bis zum größten, viel Glück und Erfüllung beim Spiel.