Seit dreißig Jahren verfügt der FC Eupen über ein Klubhaus – ein weiteres rundes Jubiläum in der Vereinsgeschichte.
Fünf Jahre dauerte die Vorbereitungsphase zwischen den ersten Planungen und der Einweihung. Am 3. November 1977 gründeten fünf damalige Vereinsmitglieder die sogenannte IG, die „Interessengemeinschaft FC Eupen GoE“.
Als parallele Gesellschaft zum Fußball-Club übernahm die IG die Durchführung eines gewaltigen Projektes, mit dem die Initiatoren dem Verein ein sicheres Standbein geben wollten.
Der Bau eines Klubhauses sicherte dem FC Eupen, der bis dahin im Vereinslokal an der oberen Judenstraße gegenüber der Edelstraße beheimatet war, dort einkehrte, seine Versammlungen abhielt und Feste feierte, ein eigenes Zuhause. Gleichzeitig garantierten die Einnahmen aus dem Kantinenbetrieb einen finanziellen Zugewinn, der wiederum in den Sportbetrieb investiert werden konnte.
Zunächst aber waren schier unüberwindliche administrative Hürden zu überwinden. Sowohl die Stadt Eupen als auch die Deutschsprachige Gemeinschaft gaben grünes Licht, setzten aber voraus, dass der Bau im Rahmen der sogenannten „kleinen Infrastruktur“ mit einer Kostengrenze von 2 Millionen Franken errichtet werden soll. In diesem finanziellen Rahmen konnte das Projekt aber nicht verwirklicht werden. Die Ausmaße und die Einrichtung des Gebäudes sprengten diesen Rahmen!
Nach langwierigen Verhandlungen einigten sich die beteiligten Parteien darauf, dass die IG die Mehrkosten (in gleicher Höhe!) durch Eigenleistungen aufbringen soll. Mit Unterstützung der Eupener Bierbrauerei und der Getränkefirma Theves-Werker bzw. der Bitburger Brauerei konnte zunächst die Ausstattung der Kantine (die längste Theke Eupens und Mobiliar) gewährleistet werden.
Weitere Unternehmen erklärten sich bereit, die Materialkosten für die Inneneinrichtungen (Fliesen, Holzverkleidungen, Anstrich, Kücheneinrichtung, Beschallung, …) zu stunden oder gar zu schenken.
Auf dieser Basis konnte schließlich im Sommer 1982 der Bau in Angriff genommen werden. Architekt Gustav Zimmermann, das Raerener Bauunternehmen Peters und die Eynattener Schreinerei Mauel zeichneten dafür verantwortlich.Wochenlang und Tag für Tag leisteten fleißige Mitglieder des Vereins handwerkliche Hilfsarbeiten bei der Innenausstattung. Am 2. Oktober 1982 wurde das Klubhaus feierlich eingeweiht. Nach rund einem Jahr waren die „Schulden“ gegenüber den großzügigen Unternehmen dank der Einnahmen aus der täglich geöffneten Kantine abgetragen.
Ab diesem Zeitpunkt konnte eine zweite Phase der finanziellen Planungen beginnen: die Unterstützung des Sportbetriebs.
Im Laufe der Zeit erwies sich die Infrastruktur durch die wachsende Anzahl an Mitgliedern und Mannschaften als viel zu klein, sodass Ende der neunziger Jahre eine Erweiterung des Klubhauses unumgänglich war.
Im Jahre 2000 wurde der Grundstein für den Anbau gelegt, in dessen Untergeschoss zwei große Mannschaftsräume und die dazugehörigen sanitären Anlagen, sowie ein Materialraum und ein Waschraum untergebracht sind. Im Obergeschoss wurde die Kantine mit Büro und sanitären Einrichtungen auf der gleichen Fläche ausgedehnt und die Terrasse auf der gesamten Länge des Hauses erweitert.
Inzwischen muss man feststellen, dass auch diese Vergrößerung der Infrastruktur keineswegs ausreicht, um den wachsenden Ansturm beim Training und bei Spielen zu bewältigen. Nicht selten müssen sich zwei Mannschaften einen Umkleideraum teilen. Und bei größeren Festlichkeiten platzt die Kantine auch aus allen Nähten …
Was ursprünglich einmal als viel zu groß geplantes Projekt bezeichnet wurde, reicht schon lange nicht mehr aus, um die große und ständig wachsende Familie des FC unterzubringen.