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29. Januar 2018

Andy Reuter (Januar 2018)

Andy Reuter

Vorstellung Andy:

Unsere aktuelle Ausgabe dreht sich voll und ganz um den Jugendbereich. Neben den Verantwortlichen kennen und schätzen vor allem viele Eltern Andy Reuter. Zurzeit trainiert er unsere U8, bei der auch einer seiner Söhne spielt. Vorher war Andy auch schon als Betreuer tätig und zudem spielen 2 weitere Söhne in unseren verschiedenen Jugendmannschaften. Er kennt sich also bestens bei uns aus, sowohl aus Sicht der FC-Offiziellen als auch aus Sicht der Eltern.

Fragen:

Du bist seit Jahren nah dran am Geschehen, wie siehst du die sportliche Entwicklung der letzten Jahre im Jugendbereich, haben sich Organisation, Herangehensweise und Trainingsinhalte geändert?

In den letzten Jahren hat es umfangreiche Verbesserungen im Verein gegeben, dies sowohl im organisatorischen als auch im sportlichen Bereich. Es wurden klare Strukturen geschaffen, es gibt feste Ansprechpartner und dies sowohl für Eltern als auch für Trainer. Das erleichtert einem ungemein die Arbeit.

Im sportlichen Bereich legen wir heute viel mehr Wert auf Technik und Koordination als noch vor ein paar Jahren. Neben den normalen Trainingseinheiten wird den Kindern ein zusätzliches Techniktraining angeboten. Wir achten selbst bei den Kleinsten auf Beidfüßigkeit und legen viel Wert auf eine korrekte Ballbehandlung. Am allerwichtigsten ist aber, dass die Kids mit Spaß und Freude dabei sind, denn nur so können sie sich weiterentwickeln.

Was ich mir für die Zukunft noch wünschen würde, wäre eine einheitliche Vereinsphilosophie im gesamten Jugendbereich, mit nach Alterskategorie festgelegten Schwerpunkten und dies sowohl für die Trainingseinheiten als für die Spiele.

Was sollte deiner Meinung nach bei den Jugendspielen im Vordergrund stehen, das Erfolgserlebnis eines Sieges oder die Spielweise?

Bei den kleinen sollte eindeutig der Spaß am Spiel im Vordergrund stehen und auf dieser Basis versuchen wir dann das im Training Erlernte umzusetzen. Ein Spiel zu gewinnen ist zwar schön, aber viel wichtiger ist die Art und Weise wie gespielt wird, wobei wir dann auch wieder beim Thema Technik wären.

Mir ist lieber, die Kids versuchen ein Spiel sauber aufzubauen und nehmen dabei Fehler in Kauf als verkrampft auf das Resultat zu schauen. Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich auch am meisten und wir machen den Kindern da auch keinen Druck. Dies ist ja auch ein Grund, weshalb es keine Meisterschaften mit Tabellen bis zum Bereich U13 gibt.

Ab dem Bereich U14 sollte dann erfolgs- und ergebnisorientierter gearbeitet werden. Die technischen Grundlagen sollten bis dahin gelegt sein, so dass man dann auch die Früchte einer guten Ausbildung ernten kann.

Es gibt das Projekt „Parents Fair Play“, bei dem Eltern, wie der Name es schon sagt, aktiv einbezogen werden, sich um ein faires und respektvolles Verhalten aller Beteiligten rund um den Platz zu bemühen. Wie siehst du dieses Projekt?

Dies ist ein sehr wichtiges Thema. Eltern sind meistens mit Feuer und Flamme dabei, um ihre Kinder bei den Spielen zu unterstützen. Das ist gut und soll auch so sein, aber manchmal sind sie auch „motivierter“ als die Kids selber und mit Resultat, Schiedsrichter oder Verhalten des Gegners unzufrieden. Dabei kann es zu Spannungen am Spielfeldrand kommen. Daher ist es wichtig, dass ein Elternteil selbst als „Parent Fair Play“ also als Vermittler auftritt, um die Eltern anzusprechen und auf ein respektvolles Verhalten hinzuweisen.

Wichtige Eigenschaften für die Ausübung dieser Tätigkeit sind dabei ein ruhiger, offener und kommunikativer Charakter.

Diese Vorbildfunktion wird übrigens auch von den Spielern wahrgenommen und es erleichtert es allen Beteiligten, auch auf dem Platz für einen fairen und respektvollen Umgang zu sorgen. Ein tolles Projekt also.

Was macht dir am meisten Spaß beim FC?

Ganz klar meine aktuelle Tätigkeit als U8 Trainer. Die Begeisterung und der Spaß der Kinder, die Bereitschaft Dinge zu lernen und dann auch noch die Entwicklung zu sehen ist schon eine tolle Sache.

Jetzt mal rein aus Sicht der Eltern, weshalb sollte mein Kind beim FC Fußball spielen?

Neben dem eigentlichen Fußballspiel versuchen wir auch Werte zu vermitteln, wie Respekt und Disziplin. Auch steht bei uns die Gruppe im Vordergrund und die Integration aller Spieler. Dabei versuchen wir den Kids mit Spaß und Freude das Fußballspielen näher zu bringen und sie zu fördern.

Wie wichtig ist es für dich, dass die Eltern dann auch Kind und Verein unterstützen?

Gerade für die jüngeren Kinder ist es immens wichtig, dass sie von den Eltern begleitet werden. Sind die Eltern dabei, fühlen die Kinder sich automatisch sicherer, haben mehr Vertrauen und entwickeln sich besser. Auch ist die Motivation größer, wenn Papa oder Mama bei den Spielen am Seitenrand stehen und sich über jede geglückte Aktion freuen oder vielleicht auch mal trösten, wenn es nicht so gut läuft. Dies macht es uns Trainern auch einfacher.

Dann gibt es ja auch unsere Auswärtsspiele, hier sind wir auch auf die Unterstützung der Eltern angewiesen, die uns begleiten und so dafür sorgen, dass wir mit den Kids zu den unterschiedlichen Spielorten hin kommen. Ohne die Unterstützung der Eltern ist dies nämlich nicht möglich.