Ein Nachwuchstalent schaffte den Durchbruch
Steckbrief
Geboren am 17.06.1994 in Montenegro
Wohnhaft in Eupen
Seit dem 26.5.2000 im FC Eupen
Der heute 22jährige Dzenan Musovic, Sohn montenegrinischer Eltern, ist ein klassisches Beispiel für den Aufstieg eines jungen Fußballspielers aus den Jugendklassen bis in den Stamm der 1. Mannschaft.
Talent, Fleiß, Ausdauer, Einordnung in ein Mannschaftsgefüge, Anpassungsfähigkeit an die Erfordernisse eines – erfolgreichen – Kollektivs, eigene Kreativität, Identifikation mit einem Verein und einer Sportgemeinschaft, das sind die wesentlichen Zutaten auf dem Weg eines strebsamen Sportlers.
Dzenan passt zudem bestens in ein beispielhaftes Konzept des FC-Vorstands und des augenblicklichen Trainers, nämlich mit einer Mischung von erfahrenen und vielen jungen Spielern aus den eigenen Reihen unbeirrt in die Zukunft zu steuern.
Im Rahmen der monatlichen Talkrunde „Dritte Halbzeit: Der Damian-Treff“ führten wir nachstehendes Gespräch.
Wie führte Dein Weg aus der montenegrinischen Heimat nach Ostbelgien und schließlich zum FC Eupen?
1998 flüchteten wir wegen dem Kosovo-Krieg nach Europa. Zuerst lebten wir einige Zeit in Deutschland und kamen dann durch Freunde meiner Eltern nach Eupen. Als ich noch keine 6 Jahre alt war, nahm mich ein Nachbarskind mit zum FC Eupen, dem ich bis zum heutigen Tag treu geblieben bin.
Welche Qualitäten als Fußballspieler würdest Du dir selber zuschreiben?
Zu meinen Qualitäten zählt auf jeden Fall meine kämpferische Leistung. Ich verliere nie den Glauben an den Sieg und ich gebe nicht leicht auf.
Ich verstehe mich richtig gut mit den anderen Mitspielern; auch außerhalb des Fußballs sind wir gute Freunde.
Welche der oben beschriebenen Eigenschaften (Talent, Fleiß…) würdest Du als die wichtigsten einstufen?
Für mich stehen auf jeden Fall Talent und Liebe zum Fußball an erster Stelle. Was dann aber zählt, sind Fleiß und Ausdauer. Das gilt für jede Sportart und bei allen „großen“ Fußballmannschaften werden diese Eigenschaften groß geschrieben.
Mit Einsatz und Wille kann man sowohl im Fußball als auch im Leben viel erreichen.
Wann war Dir klar, dass Du den Durchbruch bis zur 1. Mannschaft schaffen könntest?
Als ich 17 Jahre alt war und in der U19 spielte, habe ich gleichzeitig der 1. Mannschaft ausgeholfen. Mein damaliger Trainer, Patrick Kriescher, schenkte mir vollstes Vertrauen und seit diesem Zeitpunkt glaubte ich an meinen Aufstieg in die 1. Mannschaft. Für einen jungen Menschen gibt es nichts Wichtigeres, als wenn ein anderer, besonders ein Erwachsener, ein Vorgesetzter an ihn glaubt.
Der FC Eupen hat lange Zeit auf den Aufstieg in die P2 hingearbeitet. Wie groß waren die Enttäuschung im vergangenen und die Freude in diesem Jahr?
Letztes Jahr war die Enttäuschung natürlich sehr groß, vor allen Dingen, weil wir im ersten Spiel der Aufstiegsrunde im Elfmeterschießen verloren haben. Wir nahmen uns vor, mit aller Kraft und mit Einsatz den Aufstieg im nächsten Jahr zu schaffen. Und… das haben wir dies Jahr geschafft!!
Unsere Mühe hatte sich gelohnt, und wir waren glücklich und stolz, es geschafft zu haben.
Mit welchen konkreten Ambitionen und Zielen wird die Mannschaft und nicht zuletzt Du selber in die nächste Meisterschaft gehen?
Diese Saison war schon hart, da wir in jedem Spiel als Favorit an den Start gingen und wir uns keine Fehler erlauben durften.
Unser Ziel ist es erst einmal, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um den Abstieg zu verhindern. Dann können wir die Spiele auch ohne Druck angehen. Druckfrei werden wir uns fußballerisch besser weiterentwickeln.
Was würdest Du, wenn Du in der Verantwortung der Vereinsleitung stehen würdest, im Hinblick auf die mittelfristige Zukunft anstreben?
Mittelfristig sollte der Verein auf jeden Fall den Erhalt der Mannschaft fördern, indem er die Spieler motiviert und die gute Stimmung untereinander unterstützt. Gleichzeitig sollte er weiterhin den jüngeren Spielern eine optimale fußballerische Ausbildung ermöglichen.
Natürlich wäre es super, wenn die zweite Mannschaft noch aufsteigen würde.