Stille Helfer im Hintergrund
Was macht eigentlich der Fan-Club?
Seit fast zwanzig Jahren besteht der Fan-Club des FC Eupen. Aus einer Thekenlaune heraus gründeten einige Anhänger des Vereins, die schon seit geraumer Zeit die erste und die Reservemannschaft begleiteten, im Jahr 1998 eine Interessengemeinschaft. Mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen wollten sie nicht nur ihre Verbundenheit mit ihrem FC zum Ausdruck bringen, sondern auch aktiv Hilfe leisten.
Mit einer geordneten Struktur schufen sie die Voraussetzungen für eine methodische Arbeitsweise. Präsident, Schriftführer und Kassierer bildeten und bilden auch heute noch den Vorstand, der die Projekte in die richtigen Bahnen lenkt. Edgard Willems, Konrad Schenk und Pierre Mobers gehörten dem ersten Führungsgremium an. Heute sind in diesen Funktionen Manfred Krafft, Werner Rosengarten und Bernard Teller verantwortlich.
Mit dem derzeitigen Vorstand unterhielten wir uns im Rahmen der monatlichen Talkrunde „Dritte Halbzeit – Der Damian-Treff“.
Mit diesem Wappen werden demnächst auch die Sweat-Shirts bestückt.
Wie viele Mitglieder zählte der Fan-Club im Gründungsjahr und heute?
Im Gründungsjahr bestand der Fan-Club aus 25 Mitgliedern, heute aus 20. Im Laufe der Jahre gab es ein Kommen und Gehen. Vorwiegend besteht der Club aus Eltern der Spieler. Sobald aber Spieler nicht mehr aktiv sind, bleiben auch die Eltern aus. Auch aus gesundheitlichen oder anderen Gründen springen Mitglieder ab. Mitglieder sind auch Trainer und Delegierte von verschiedenen Mannschaften.
Der heutige Vorstand besteht seit 2016. Vor drei Jahren übernahmen Manfred Krafft und Werner Rosengarten die Führung, als der Club auseinanderzubrechen drohte. Von Pierre Mobers, der 18 Jahre lang Kassierer war, übernahm Bernard Teller im vergangenen Jahr die Funktion des Schatzmeisters, nachdem er zuvor schon zehn Jahre „einfaches“ Mitglied war.
Der Club hat auch zwei Ehrenpräsidenten: Werner Willems und Jean-Marie Jakubowski.
Der Vorstand des Fan-Clubs. V.l.n.r. Präsident Manfred Krafft, Kassierer Bernard Teller, Schriftführer Werner Rosengarten.
Welche Voraussetzungen sollte ein neues Mitglied mitbringen und wie kann man Mitglied werden?
Es gibt keine Voraussetzungen. Wer sich für den FC und für den Spielbetrieb interessiert, kann Mitglied werden. Ansprechpartner sind alle Mitglieder des Clubs. Wir sprechen auch verschiedene Personen an und werben für unsere Interessengemeinschaft. Es ist aber sehr schwer, neue Interessenten zu gewinnen.
Was macht eigentlich der Fan-Club und wo liegen die Schwerpunkte eines Saison- oder Jahresprogramms?
Wie seit der Gründung ist eines der Ziele, die 1. Mannschaft bei Heim- und Auswärtsspielen zu begleiten. Vier- bis fünfmal im Jahr finden Vorstandssitzungen statt und einmal im Jahr eine Generalversammlung. Der Fan-Club ist aber kein offizieller Verein, sondern ein loser Freundeskreis. Zu seiner Struktur gehört jedoch eine methodische Arbeitsweise mit Tagesordnung, Zielen, Protokollen usw. Wichtigste außersportliche Aktion ist die Organisation der alljährlich und seit dem 21. Januar 2000 stattfindenden Kappensitzung. Gemeinsame Organisationen sind auch das gemeinsame Essen mit Partnern und früher der Besuch der Herrensitzung in Köln, heute die Eulensitzung in Kettenis. Mit diesen Veranstaltungen wird die Bindung innerhalb des Clubs gefestigt. Wir feiern auch gerne!
Nach der Umstrukturierung des FC Eupen bieten wir uns auch als Helfer an, beispielsweise bei Verkauf von Eintrittskarten oder bei diversen Veranstaltungen. Wir haben auch noch andere Funktionen im Verein und sehen hautnah den Bedarf an Hilfe.
Warum wird die Arbeit des Fan-Clubs in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen?
Tatsächlich wissen viele nicht, dass ein Fan-Club besteht. Innerhalb des Vereins wird er allerdings wahrgenommen, weil die Mitglieder sich bei Events einschalten. Hauptsächlich bei den Senioren, viel weniger im Jugendbereich. Die Senioren nehmen den Fan-Club alleine dadurch wahr, weil sie die FC-Kultkappensitzungen besuchen; für sie übrigens ein Muss!
Natürlich würden wir gerne bekannter werden. Eines unserer Ziele ist es, die Jugend näher an den Seniorenbereich heranzuführen. Wir haben das zu Beginn der Saison 2015/2016 mit Patenschaften der Seniorenspieler für Jugendmannschaften begonnen, was allerdings nur in den „Schönwettermonaten“ funktioniert hat. Inzwischen übernehmen Seniorenspieler Trainerarbeit im Jugendbereich, was eigentlich auch wichtiger und effektvoller ist. Wir möchten auch Eltern von jungen Spielern für die Seniorenmannschaften interessieren.
Im Klubhaus des FC Eupen genehmigen sich die drei Vorstandsmitglieder auch gerne ein Damian-Bier.
Welche Ziele hat der Fan-Club im Laufe der Jahre schon verwirklicht?
Abgesehen von der Begleitung der 1. Mannschaft haben wir uns auf verschiedene Arten von materieller Unterstützung konzentriert. Beispielsweise haben wir die überdachten Bänke für Trainer und Einwechselspieler im Städtischen Stadion gekauft oder auch im vergangenen Jahr den Ankauf von zwei Rolltoren finanziert. Hinzu kommt unsere finanzielle Unterstützung bei Beschaffung von Kleinmaterial. Der Fan-Club stiftet auch in jeder Saison mindestens zwei Bälle.
Finanziert wird das durch die Einnahmen bei den Kappensitzungen und durch unsere Mitgliedsbeiträge.
Gibt es auch konkrete Projekte für die nahe und weitere Zukunft?
Konkrete Projekte in diesem Sinn nicht. Der Bedarf ist zurzeit gedeckt. Wir warten eigentlich auf Zeichen des Vereins, um uns einzubringen.
Als Projekt kann man das vielleicht nicht bezeichnen, aber wir werden für unsere Mitglieder Sweat-Shirts mit dem Emblem des Fan-Clubs anschaffen. Diese Kluft ist eine Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit und ein Erkennungsmerkmal des Fan-Clubs. Diese Initiative gehört zu der bereits angesprochenen und nicht ausgeprägten Wahrnehmung nach außen.
Präsident Manfred Krafft, der im FC auch das Amt des Koordinator Jugend innehat.
Und was wünscht sich das Präsidium für die Zukunft?
Bernard Teller: mehr Präsenz der Mitglieder bei den Spielen unserer Mannschaften.
Werner Rosengarten: dass eventuelle Interessenten keine Bedenken für eine Mitgliedschaft haben. Der Aufwand an Arbeit oder gar finanzieller Art ist nicht enorm. Wir möchten vor allem den FC Eupen nach außen besser präsentieren.
Manfred Krafft: Ich würde mir wünschen, dass die Eltern der Jugendlichen mehr Interesse für den Verein aufbringen und die Spiele der Seniorenmannschaften besuchen. Jugend und Senioren sollten enger zusammenrücken, weil wir schließlich eine große Familie sind.