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18. Februar 2016

Heinz Treinen (Februar 2016)

Erste Schritte im Fußball mit Heinz Treinen

Unser Lehrer im „Kindergarten“

Heinz Treinen

Heinz Treinen gehört seit vielen Jahren dem FC Eupen an. Zunächst als Spieler in der Reservemannschaft der siebziger und achtziger Jahre Jahre, anschließend in der ersten Veteranentruppe, deren legendäre Reisen nach Kirchheim/Teck oder Minden zu den gesellschaftlichen Höhepunkten des Vereinslebens zählten. In dieser Zeit gehörte er auch dem Vorstand, u.a. als Vizepräsident, an.  Er war auch Betreuer der Jugendmannschaften in denen sein Sohn, Bernard, Fußball spielte.

Auch nach seiner aktiven Zeit verfolgte er die Entwicklung des Vereins und insbesondere der  1. Mannschaft als treuer Zuschauer.

Seit  7 Jahren engagiert er sich als Trainer der so genannten Einsteiger, jener Kinder, die ab 5 Jahren im „FC-Kindergarten“ die ersten Schritte als Fußballer erlernen. Abgesehen von seinem Fachwissen zeichnet ihn besonders die engelhafte Geduld aus, die für die Betreuung der nicht einmal schulpflichtigen Knirpse zu den Grundvoraussetzungen eines Lehrers in dieser Altersstufe gehört.

Im Rahmen der monatlichen AMG-Talkrunde führten wir mit Heinz Treinen folgendes Gespräch.

Erinnerst du dich an deine Anfänge im FC Eupen?

Wir schreiben das Jahr 1976 und ich hatte mich dem FC Eupen, von Rapid Oudler kommend, angeschlossen. Für den FC stellte dieses Jahr nach dem bitteren Abstieg aus der 2. Provinzklasse einen Neubeginn dar. Viele neue Spieler hatten sich dem Verein angeschlossen, ebenso ein neuer Trainer, Willi Bleser. Ich schaffte allerdings den Sprung in die erste Mannschaft nicht und so spielte ich, bis auf einige Ausnahmen, fortan in der Reservemannschaft.

Welche Erinnerungen hast du an die Reserve- und Altherrenmannschaft?

Bezüglich der Reservemannschaft ist mir insbesondere der erstmalige Gewinn der Meisterschaft, Anfang der achtziger Jahre, in bester Erinnerung geblieben. Wir hatten eine tolle Mannschaft, eine gute Kameradschaft und waren mit viel Engagement dabei.

An die Altherrenmannschaft gibt es gute und weniger gute Erinnerungen.  Wie bereits oben erwähnt,  pflegten wir enge Kontakte zu Altherrenmannschaften aus Minden und Kirchheim/Teck, deren Treffen immer ein Highlight waren. Für mich, als so genannter „Fußballarbeiter“ war es schon ein tolles Erlebnis, mit ehemaligen Profis wie Horst Heese und Jean Schönen in einer Mannschaft spielen zu können.

Leider musste ich, als Betreuer der Mannschaft, im Jahre 1991, mangels Spieler, die Altherrenabteilung schließen.

Als Trainer der Einsteiger legst du praktisch den Grundstein für die Ausbildung der Nachwuchsspieler. Welche Schwerpunkte musst du in dieser Funktion setzen?

Bei den Kindern, insbesondere bei den ganz Kleinen, muss der Spaß, die Freude und Lust am Fußballspielen im Vordergrund stehen.

Durch variantenreiches Training, mit aber auch ohne Ball wird versuch,t dem Kind Ballgefühl und Körperbeherrschung zu vermitteln.  Das Training beinhaltet zwangsläufig auch eine erzieherische Komponente, wo das Kind lernen soll, den Trainer und seine Mitspieler  zu respektieren und  sich der Gemeinschaft unterzuordnen.

Erfüllst du mit deiner Aufgabe als Lehrer im „FC-Kindergarten“ schon die ersten Voraussetzungen der Vereinsphilosophie, nämlich eigene Spieler auszubilden und sie bestenfalls an die 1. Mannschaft heranzuführen?

Das hoffe ich doch sehr und die Zeit wird es zeigen. Von der ersten Gruppe(jetzt U12) die ich unter meinen Fittichen hatte,  wurden drei Spieler  in die  Auswahl der DG berufen. Aus andern Jahrgängen sind einige inzwischen bei der AS gelandet. Ich bin mir sicher, es werden noch einige folgen.

Wie siehst du die Entwicklung der 1. Mannschaft von damals bis heute… und darüber hinaus?

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Im Allgemeinen ist der Fußball von damals bis heute technischer, athletischer und viel schneller geworden, das gilt ebenso für den FC.  Leider war dem FC in der Vergangenheit die Beständigkeit nicht gegönnt, von der 4. bis zur 1. Provinzklasse haben wir alles durchlaufen und stehen jetzt wieder, seit 2 Jahren, in der 3. Klasse. Ich hoffe nur, dass es uns gelingt, diese Saison aufzusteigen.

Der Weg, mit vorwiegend eigenen Kräften die Mannschaft zu besetzen,  ist  meiner Meinung nach schon der richtige, denn es zeigt sich im Umfeld niemand, der eine Mannschaft finanzieren könnte bzw. wöllte. Durch Begeisterung der eigenen Spieler dem FC treu zu bleiben, sollte es uns gelingen, uns dauerhaft in der 2., vielleicht auch in der 1. Provinzklasse zu etablieren.

Und welchen Stellenwert hat der FC Eupen deiner Ansicht nach im Eupener Sportleben?

Etwa 400-500 Kinder und Jugendliche sind dem FC angeschlossen, trainieren und spielen dort. Zahlreiche Eupener Familien sind durch die Tätigkeit der Kinder involviert und richten ihren Alltag danach aus. Viele Kinder mit Migrationshintergrund werden durch diesen Sport viel besser integriert. Sie knüpfen neue Kontakte und Freundschaften entstehen. Es gibt sicherlich in Eupen keinen Verein, bei dem so viele Kinder und Jugendliche aus der Stadt Eupen betreut werden wie beim FC .

Der FC Eupen hat somit, meiner Meinung nach,  einen sehr hohen Stellenwert im Eupener Sportleben.