Karl Heinz Klinkenberg ehemaliger Blau-Weißer und Bürgermeister von Eupen.
Lange Zeit war Karl Heinz Klinkenberg aktiv im Verein und übte während den ganzen Jahren, sämtliche Funktionen im FC Eupen aus. So sah man Karl Heinz Klinkenberg über Jahre hin, bei fast jedem Jugend und Seniorenspiel seines Sohnes Matthias, an der Seitenlinie als Delegierter. Gleichzeitig, ging es über den Jugendvorstand, in den Verwaltungsrat, bis hin zum CQ (Generalsekretär) des Vereins.
Mit dem 66jährigen Karl Heinz Klinkenberg unterhielten wir uns im Rahmen der monatlichen Talkrunde „Dritte Halbzeit – Der Damian-Treff“.
Wie bist du als unser ehemaliges VR-Mitglied dem FC Eupen noch verbunden? Schaust Du Dir gelegentlich mal ein Jugend- oder Seniorenspiel an?
Ich verfolge den FC Eupen natürlich in der Presse – von der 1. Mannschaft bis zu den Jugendmannschaften. Montags schlage ich die Zeitung hinten auf und schaue was die FC Mannschaften gemacht haben. Ab und zu schaffe ich es auch mal ein Spiel der 1. Mannschaft live zu sehen.
Wie viele andere Vereine auch kämpft der FC Eupen mit einer zu geringen Anzahl an Ehrenamtlichen, die bereit sind, Zeit für den Verein zu opfern. Als Bürgermeister bist du in den letzten Jahren ja mit vielen anderen Vereinen oder Organisationen in Kontakt gekommen. Kannst Du den Trend bestätigen? Liegt das an unserer schnelllebigen Gesellschaft, mit dem sicherlich erhöhten Arbeitsdruck?
Ja, dieser Trend ist leider allgegenwärtig – viele, vielleicht alle Vereine sind von diesem Problem betroffen. Nicht nur Sportvereine, sondern auch kulturtreibende. Wenn ein Ehrenamtlicher ausscheidet, tut man sich schwer, diese Person zu ersetzen.
Das liegt auch an unserer Gesellschaft, aber nicht nur. Die Leute heute sind im Allgemeinen weniger darauf fokussiert, sich zu engagieren. Die Gesellschaft möchte lieber bedient werden, als nach Lösungen zu suchen.
Das Ehrenamt ist eine sehr wichtige Funktion in unserer Gesellschaft sei es für die Jugend, für die Kultur oder für das Allgemeinwohlsein.
Die Jugendspielgemeinschaft zwischen der KAS Eupen und dem FC Eupen ist ein Vorzeigeprojekt in Eupen und funktioniert eigentlich seit dem ersten Tag fast reibungslos. In der Vergangenheit herrschte noch eine große an die Rivalität zwischen den beiden Eupener Fußballvereinen, aber der jetzige Zusammenhalt ist wirklich vorbildlich. Wie denkt unser Bürgermeister über dieses Projekt?
Das Gemeindekollegium war diesem Projekt von Anfang an sehr offen gegenüber und die Jugendspielgemeinschaft ist ein sehr positives Gebilde. Die Leute stehen voll dahinter – das ist sehr wichtig. Ein tolles Projekt für den Eupener Fußball, rundum.
Die Jugendspielgemeinschaft ist in knappen Worten so organisiert, dass die KAS die Fußball-Elite ausbildet, also Kinder, die sich mit anderen Kindern auf dem aller höchsten belgischen Niveau messen müssen. Die Aufgabe des FC Eupen liegt eher im regionalen Leistungssport, aber auch im Breitensport für vielleicht weniger talentierte Kinder. Auch die soziale Integration spielt eine große Rolle in unserem Verein. Durch den großen Zulauf, den der FC Eupen in dieser Konstellation erfährt, stößt der Verein an infrastrukturelle Grenzen. Dürfen wir auf die Unterstützung der Stadtverantwortlichen hoffen? Gibt es konkrete Projekte, über die Du hier sprechen kannst?
Es ist uns (A.d.R.: den Stadtverantwortlichen) bewusst, dass der Kunstrasenplatz und auch der Trainingsplatz in keinem sehr guten Zustand sind und nicht mehr ewig halten. Die Lösung muss im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Sportanlage Stockberger Weg kommen, aber dieses Projekt wird noch etwas Zeit brauchen. Somit steht keine schnelle Lösung im Raum, aber die Probleme sind offensichtlich für den FC Eupen.
Es wird auch auf der Sportanlage Schönefeld, die die Stadt Eupen von der IRMEP übernehmen wird, ein Fußballplatz erhalten bleiben. Welcher Verein dann dort spielen wird, ist noch nicht entschieden; es gibt mehrere Bewerber.
Eine persönliche Reflektion zum Schluss ?
Ich wünsche dem FC Eupen für die Zukunft alles erdenklich Gute und hoffe, dass die Jugendarbeit sportlich wie auch integrativ so erfolgreich fortgesetzt wird.
Karl-Heinz, wir möchten das Interview nicht beenden, ohne uns an dieser Stelle für Deinen Einsatz für unsere Vaterstadt in den letzten Jahren als Bürgermeister zu bedanken.