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14. Dezember 2018

René Olbertz (Dezember 2018)

Zu diesem Damian Treff haben wir uns mit unserem langjährigen Trainer René Olbertz getroffen.

Du bist in dieser Saison unser Trainer für die U14 Aufbau-Mannschaft, hast aber darüber hinaus bereits eine lange Spieler- und Trainerkarriere, auf die Du zurückblicken kannst. Stell dich doch bitte mal kurz in einigen Worten vor :

-> Als aktiver Sportler habe ich meine Fussballschuhe in Raeren geschnürt. Ich bin seit über 40 Jahren Jugendtrainer, erst in Raeren bzw.  Raeren-Eynatten und auch schon vor über 20 Jahren mal beim FC Eupen und  nun in der 5. Saison wieder beim FC Eupen.

Eine Aufbaumannschaft funktioniert im Prinzip ähnlich wie eine Leistungsmannschaft, aber dennoch gibt es sicherlich an einigen Stellen Unterschiede. Kannst Du uns aus deiner Sicht bitte kurz die besondere Rolle beschreiben, die einem Coach einer Aufbaumannschaft zufällt, sowohl im sportlichen aber auch im zwischenmenschlichen Bereich ?

-> In einer Aufbaumannschaft gibt es naturgemäss talentierte, aber natürlich auch weniger talentierte Spieler oder sogar Neu-Einsteiger.  Die Aufgabe ist es, eine Mannschaft ins Rennen zu schicken, der es einfach Spass macht, Fussball zu spielen, ohne Leistungsdruck, als Freizeitsport. Eine sehr wichtige Aufgabe ist es aber auch, neben dem Fussballtraining, soziale Werte mit auf den Weg zu geben. Jeder Mannschaftssport ist irgendwo auch ein soziales Gefüge.

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im allgemeinen ist eine sehr interessante Aufgabe, aber der jeweilige Trainer übernimmt automatisch auch einen Teil der Erziehung, zumindest für die Zeit, die das Kind im Klub verbringt. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Teil der Trainerrolle. Welche Werte versuchst du den Kindern mit auf ihren Weg zu geben ?

-> Werte, die auch im normalen Leben wichtig sind, wie z. B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Disziplin, Kameradschaft, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Ordnung sind unerlässlich im sozialen Zusammenleben – auch beim Mannschaftssport.

Der Damian-Talk ist auch immer eine Gelegenheit, Anmerkungen/Verbesserungsvorschläge anzubringen. Wo sollte der Verein sich verbessern ? Wo siehst du aus deiner Sicht eines Jugendtrainers die Prioritäten ?

-> Bei aller sozialer Verantwortung, die der FC Eupen als Breitensportverein übernimmt, sollte dennoch der Schwerpunkt immer noch der Fussball sein. Dafür kommt man zu einem Fussballverein. Aber auch die soziale Komponente sollte Grenzen haben, damit der Verein sich um alle Mitglieder kümmern kann.

Ein kurzer Blick auf das Engagement der Eltern. Gibt es aus deiner Sicht als Trainer ausreichend Unterstützung seitens der Eltern ? Sei es, wenn es darum geht, eine Fahrgelegenheit für die Auswärtsspeile anzubieten, oder die Kinder pünklich zum Training, zu bringen und auch wieder abzuholen, sei es …

Da möchte ich die Eltern meiner Mannschaft einmal loben : Fahrprobleme haben wir noch nicht gehabt, da gibt es ausreichend Möglichkeiten. Aber auch bei Werten wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit benötigen wir Jugendtrainder auch die unbedingte Unterstützung der Eltern.

Ein kleiner Satz zur Infrastruktur : Mit den rasant wachsenden Spielerzahlen der letzten Jahre stösst der FC Eupen immer wieder an infrastrukturelle Grenzen. Wie beurteilst du die Trainingsmöglichkeiten (Platzverhältnisse, Material, usw) ?

Materialversorgung inkl. Trinkotwäsche ist hervorragend, wir haben jetzt ja auch eine neue Flutlichtanlage, aber wie allen anderen Trainern fehlt auch mir oft ausreichend Platz, um mein Training optimal vorzubereiten. Hier ist meiner Meinung nach der dringendste Handlungsbedarf (von der Politik)

 

René, wir möchten Dir an dieser Stelle für dein unermüdliches Engagement danken und hoffen, dass es dir noch lange Spass macht, unsere Kinder zu betreuen.